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Erster Klimarat der Bürger*innen gestartet

Ab 15. Jänner 2022 gestaltet ein 100-köpfiges „Mini-Österreich“ die Klima-Zukunft des Landes unter wissenschaftlicher Begleitung im Klima-Rat aktiv mit. Klimaschutzministerium hat dafür Rahmenbedingungen geschaffen.

Die 100 völlig unterschiedlichen Menschen wurden per Zufallsprinzip ausgewählt und bilden die österreichische Bevölkerung ab. Gemeinsam werden sie Antworten rund um zentrale Zukunftsfragen entwickeln: Wie wollen wir uns in Zukunft fortbewegen? Woher beziehen wir unsere Energie? Wie werden wir uns in Zukunft ernähren, um den Planeten zu schützen?

Wissenschaftliche Inputs liefern eine Grundlage für die Diskussionen dieser Schwerpunkte. 15 Wissenschaftler*innen und ein professionelles Moderationsteam begleiten den Prozess.

Die 100 werden ihre Alltagserfahrungen und ihre besonderen Herausforderungen im Klimaschutz nutzen und gemeinsam Empfehlungen für ein klimagesundes Österreich erarbeiten.

Bei derart großen gesellschaftlichen Veränderungen, wie es der Kampf gegen die Klimakrise verlangt, ist es notwendig, dass diese von der Bevölkerung mitgetragen werden. Ein Klimarat ist dafür ein starkes demokratisches Instrument. Da im Klimarat sicher unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen werden, wollen wir Wissenschaftler*innen die Teilnehmer*innen bei ihrer Konsens- und Entscheidungsfindung mit wissenschaftlichem Fachwissen unterstützen.

Georg Kaser, Südtiroler Klimaforscher

Die Geburtsstunde des Klimarats war das Klimavolksbegehren im Juni 2020, das von fast 400.000 Menschen unterstützt wurde. Im März 2021 hat der Nationalrat die Bundesregierung ersucht, die Forderungen des Klimavolksbegehrens umzusetzen – und der Klimarat wurde beschlossen. Schon hat sich in Frankreich oder Irland gezeigt, dass die Vorschläge der Bürger*innen oft sehr mutig sind und weiter gehen als die Politik. Die Arbeit des Rates muss deshalb politisch unbeeinflusst und transparent passieren. Der Erfolg des Klimarats wird sich jedoch vor allem daran messen, ob die erarbeiteten Maßnahmen Eingang in den politischen Prozess finden. „Keinesfalls darf der Klimarat als politische PR-Aktion verwendet werden – das müssen Zivilbevölkerung und Medien sicherstellen“, unterstreicht Katharina Rogenhofer, Sprecherin des Klimavolksbegehrens. Und in Ober-Grafendorf (NÖ) hat Bürgermeister Rainer Handlfinger beispielsweise den Klimanotstand ausgerufen: „Unsere Region leidet immer häufiger unter Unwettern mit Regenmengen, die man eigentlich bei der Apokalypse erwarten würde. Und viele sagen dann: Wir müssen was tun! Ich beobachte immer öfter, dass die Gesellschaft schon weiter ist als die Politik. Daher bin ich froh darüber, dass im Klimarat jetzt die Bevölkerung vorangeht.“

Bild: klimarat.org

Mehr dazu auf der Website zum Klimarat in Österreich.

Ein Vorbild für Südtirol

Das ist der Weg, den auch wir Südtiroler*innen gehen sollten und werden, damit alle sich aufgerufen fühlen, die klima-notwendigen Erneuerung unseres Landes mitzutragen und daran konkret mitzuarbeiten. Der Zukunftspakt ist im Bündnis Climate Action Südtirol mit von der Partie und setzt sich dafür ein, dass die gesteckten Klimaziele möglichst bald und gut und zusammen mit allen Bürger*innen verwirklicht werden. Das sind wir unserer einzigartigen Natur und den nächsten Generationen schuldig. Sie müssen überleben können. Schluss mit immer Mehr und Größer, wir brauchen ein kühleres, sanfteres Land.

Der Zukunftspakt setzt sich dafür ein, den tiefgreifenden Wandel gemeinsam zu gestalten.

 

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