Die Initiative Zukunftspakt für Südtirol ist eine unabhängige Allianz von Bürger*innen, die dafür kämpft, dass die Transformation zu einer nachhaltigen, krisenfesten und solidarischen Gesellschaft in partizipativen Prozessen gestaltet wird. So bauen wir die Brücke vom Wollen ins Tun.
Das Manifest:
In den ersten Monaten des Jahres 2020 haben wir erlebt, wie schnell sich unser Leben in einem bisher unvorstellbaren Ausmaß verändert und festgestellt, dass die Politik in der Lage ist, in einer Krisensituation die volle Entscheidungsmacht in die Hand zu nehmen. Uns allen ist klar, dass jetzt dringend gehandelt werden muss. Es gilt, das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben neu aufzubauen, und zwar wirklich krisenfest und zukunftsfähig. In unserer Verantwortung liegt es, jetzt die Weichen dafür zu stellen, dass unsere Kinder und Enkelkinder intakte Lebensräume, nachhaltige Versorgungssysteme und leistungsfähige Infrastrukturen vorfinden, ganz im Sinne der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen.
Mit diesem Manifest wollen wir auf die Dringlichkeit der gemeinsamen Anstrengungen hinweisen, die für die Planung und Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen nötig sind. Aus dieser Sorge aber auch aus der damit verbundenen Hoffnung heraus laden wir unsere gewählten politischen Vertreter*innen und unsere Landesregierung dazu ein, einen Zukunftspakt mit den Bürgerinnen und Bürgern des Landes zu schließen.
Kernpunkt dieses Paktes muss ein Nachhaltigkeitsplan sein, mit einem Zeithorizont von 10 bis 15 Jahren, der die Weichenstellungen in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung mit den ökologischen Erfordernissen abstimmt. Die Umsetzung muss kontinuierlich und transparent begleitet, überwacht und entsprechend den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, Erfahrungswerten, Möglichkeiten und Bedürfnissen aktualisiert werden.
Die Entwicklung dieses Nachhaltigkeitsplanes soll öffentlich finanziert werden und Wissenschaftler*innen, Bürger*innen, Vertreter*innen von Interessengruppen und politische Entscheidungsträger*innen gleichermaßen einbeziehen. Der Entwicklungsprozess soll von einem unabhängigen Zukunftsrat begleitet werden. Dieser Rat arbeitet auf wissenschaftlichen Grundlagen und ist auch Garant dafür, dass sich die Vertreter*innen der Zivilgesellschaft und der Interessensgruppen aktiv einbringen können.
Nutzen wir die weitreichenden Möglichkeiten unserer politischen Autonomie, um in folgenden Bereichen gemeinsam die entscheidenden Schritte vom Wissen zum Wollen und vom Wollen zum Tun zu gehen:
❯ Ausbau einer regionalen Kreislaufwirtschaft, welche die Grundversorgung der Bevölkerung und die Existenzgrundlage der Betriebe sicherstellt – insbesondere in den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung, Bauen und Wohnen sowie Energie.
❯ Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, mit klarem Blick auf Artenvielfalt, Bodenfruchtbarkeit und Naturschönheit.
❯ Entwicklung eines nachhaltigen Nahverkehrssystems sowie Förderung von Logistiksystemen, die Menschen und Waren klimaneutral, sicher, schnell und leise in der Region transportieren.
❯ Ermöglichung aktiver Teilhabe an Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen (Nachbarschaft, Gemeinde, Land, Arbeitswelt).
❯ Stärkung von Bildung, Kultur und Wissenschaft als Voraussetzung für eine reges Geistesleben und eine kritische Bürgergesellschaft.
❯ Erreichung der Klimaneutralität bis 2035.
Wir stehen dafür ein, dass dieser Zukunftspakt und seine Vision für das Land Südtirol umgesetzt werden. Wir laden den Landtag und die Landesregierung dazu ein, den Prozess einzuleiten, die Formen der Zusammenarbeit zwischen Bürgergesellschaft, Wissenschaft und Politik auszuarbeiten und die nötigen Ressourcen bereitzustellen. Schon vor der Fertigstellung des Nachhaltigkeitsplanes sollen alle Maßnahmen, Investitionen und Förderungen des Landes an den oben formulierten Zielen ausgerichtet werden.
Der Zukunftspakt wird bereits von 1784 Personen unterstützt.
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